Soda, bitte!

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Autor: Alexander Höss

Bild: Alexander Höss

Der Winter ist für Segler:innen eine doppelt harte Zeit. Nicht nur, dass man bei der Kälte und wegen der Bregenzer Hafenordnung nicht segeln kann, sondern auch die zeitaufwändigen Arbeiten am Boot kommen dazu. Ganz speziell die Arbeiten am Unterwasserschiff sind besonders anstrengend und meist dreckig bis gesundheitsschädlich. Die Filius 3, eine Archambault Grand Surprise, hat eine extrem erfolgreiche Saison hinter sich. Solche Erfolge sind aber nur möglich, wenn das Unterwasserschiff in perfektem Zustand ist.

UW Schleifen – die Krux an der Geschichte
Um hier ein perfektes Ergebnis zu erzielen, habe ich mich dazu entschieden, alle Antifouling- und Grundierungsschichten zu entfernen und für die neue Saison das UW-Schiff neu aufzubauen. Nach etlichen Jahren unter Verwendung von VC Offshore war dies auch dringend nötig. Also ran an die Schleifmaschine und schnell mal bis zum Gelcoat schleifen? Denkste – wer schon einmal so ein Projekt in Angriff genommen hat, der weiß wie mühsam es ist. Nach einer Stunde Schleifen mit zwei Maschinen begann dann die Hochrechnung für die knapp 20m2 Fläche. Hmm, mehr als eine Arbeitswoche, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten, ist viel und für Untrainierte ganztägig über Kopf zu arbeiten kein Spaß. Also, lieber mal recherchieren, ob es nicht einfacher geht. Schaben, Abbeizen, Strahlen – die Möglichkeiten sind vielfältig!

Clubsponsor RGM hat die Lösung
Über die Möglichkeit des Strahlens des UW-Schiff habe ich schon gelesen. Trockeneisstrahlen ist dabei die sanfte Art, denn das Gelcoat will man ja nicht beschädigen. Nach telefonischer Rücksprache mit Robert Bosnjak, dem Geschäftsführer von RGM Industriereinigung, ist klar, dass das ein Versuch wert ist. Robert hat gerade ein Schiff in Langenargen gestrahlt und die Erfahrung gemacht, dass Soda-Strahlen sogar noch effizienter ist als Trockeneisstrahlen. Das Strahlmittel ist günstiger und der Schichtabtrag schneller. Das Soda dabei, korrekt Sodium Bikarbonat, ist ein Salz und absolut nicht gesundheitsschädlich. Im Gegenteil wird es in vielen Badeprodukte, Zahnpasta, u.v.m. verwendet. Normalerweise übernimmt Robert mit seinem Team die kompletten Arbeiten, wir möchten uns aber unbedingt selber daran versuchen.

Soda-Strahlen ist extrem schnell
Am letzten Freitag war es dann soweit. RGM hat uns gleich am Morgen die Gerätschaften und Materialien geliefert. Der Baukompressor wurde gestartet, das Strahlmittel eingefüllt und eine kurze Einschulung genossen. Den Dreh hat man dann schnell raus, die Schichten werden regelrecht vom Rumpf gesprengt. Lediglich die Grundierungsschichten sind etwas zäher. Trotzdem konnten wir an einem Arbeitstag den gesamten Rumpf bis auf die letzte Schicht der Grundierung bearbeiten. Genial wie schnell und mühelos es geht. Allerdings muss man schon damit leben können, dass es eine sehr staubige Angelegenheit ist und das Deck am Besten luftdicht abgedeckt wird.

Jederzeit wieder
Wer also selber gerade an einem solchen Projekt arbeitet, der sollte sich jedenfalls mit dieser Option beschäftigen. Die Spezialisten von RGM Industriereinigung stehen auch für eine Beratung zur Verfügung und empfehlen dann auch das richtige Strahlmittel oder übernehmen die Arbeiten gänzlich. Bei der Filius 3 beginnen jetzt die “schönen” Arbeiten, die entfernten Schichten müssen jetzt wieder aufgebaut werden.

RGM Industriereinigung
https://www.rgm-industriereinigung.at/
office@rgm-industriereinigung.at
+43 (0)660 70 66 901
Robert Bosnjak, Geschäftsführer

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