ILCA6 Jugendmeisterschaft

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Autor: Alexander Mehser

Bild: Hans Feitzinger

Insgesamt war das Wetter überaus durchwachsen. Viel Regen, wenig Wind – fasst die Trainingstage vor der ÖJM
am besten zusammen. Florian wäre gern mehr am Wasser gewesen, um die lokalen Bedingungen in Ebensee besser kennenzulernen. Die Topografie des südlichen Traunsees ist mit der mächtigen Felswand direkt neben dem Regattagebiet tricky und erfordert neben gutem Segeln auch gute Revierkenntnisse.

Am ersten Tag wird nur eine Wettfahrt gestartet. Florian packt einen seiner besseren Starts aus und liegt an aussichtsreicher 5. Position als die Wettfahrt wegen einschlafenden Windes abgeschossen wird. Schade für Florian, der Auftakt zur Meisterschaft hätte kaum besser laufen können. Im Sinne der Fairness war der Abbruch aber unumgänglich.
Am zweiten Tag endlich die ersten Wettfahrten! Schon der erste Start gelingt Florian bei weitem nicht so gut wie tags zuvor. Ein mässiger Start und Probleme, den Wind auf der Kreuz entlang der Felswand richtig zu interpretieren bringen ihm einen 11. Platz. Die Starts zur 2. und 3. Wettfahrt gelingen wieder, aber einige Konkurrenten sind einfach besser mit den lokalen Begebenheiten vertraut. Florian arbeitet sich in der Gesamtwertung langsam nach vorne, zufrieden ist er aber nicht. Am Abend gibt es also einiges zu analysieren. Die Starts sind Okay, das Segeln zufriedenstellend, bei der Interpretation des Winds will Florian sich deutlich verbessern.

Am dritten Wettfahrt Tag werfen ihn mehrere unsaubere Manöver eines erstaunlich regelunkundigen Konkurrenten zurück. Umso härter kämpft Florian gerade auch bei stärkerem Wind, nimmt Risiko. Downwind, wo er seine Chance sieht, geht Florian ans Limit und manchmal auch darüber hinaus. Er fällt mit insgesamt 3 Kenterungen in 2 Wettfahrten immer wieder ans Ende des Feldes zurück kann sich aber auch immer wieder ans Mittelfeld heransegeln. Die Ergebnisse der einzelnen Wettfahrten zeigen noch nicht Florians wahren Speed. Wer genauer hinsieht, erkennt aber, dass Florian neue Qualitäten zeigt, gelernt hat, Rückschläge wegzustecken und Wettfahrt für Wettfahrt weiterzukämpfen.

In der letzten Wettfahrt kommt es endlich, wie es kommen muss. Florians Einsatzwille, sein Tüfteln, seine Freude am taktischen Spiel mit den Konkurrenten werden belohnt. Er kann mit dem Spitzenfeld mithalten und einen großartigen 6. Platz einfahren. Ist Florian zufrieden mit der Wettfahrt? Bei weitem nicht! Ein 3. oder 4. Platz wäre schliesslich auch drin gelegen – Ein breites Lächeln kann er sich trotzdem nicht verkneifen. Als Endergebnis steht ein 10. Platz zu Buche. Trainer und Betreuer freuen sich vor allem über Florians qualitative Fortschritte, seine ungebrochene Freude trotz strenger selbstkritischer Analyse auch nach missglückten Wettfahrten. Nicht zuletzt aber über einen unbeugsamen Kampfgeist, den er zunehmend für sich entdeckt.

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