Unterhaltsam und spannend, der Seniorentörn

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Autor: Hermann Thüringer

Bild: Hermann Thüringer, Wolfgang Kühne

Corona machte uns im Juni das Seglerleben nicht ganz leicht. Also verschoben wir das Unternehmen auf die letzte Augustwoche. Leider waren einige treue Teilnehmer verhindert, sodass unsere Gruppe auf acht Boote schrumpfte. Die aber hatten es äußerst lustig miteinander.

Schon der Start am Samstag, 22.8., testete die Durchhaltekräfte aller Crews. Starker Wind genau auf die Schnauze, unangenehme Welle und kübelweiser Regen machten die Fahrt nach Rorschach zu einem ernsten Unternehmen. Gerüchte machten darauf die Runde, dass manches Boot zum Verkauf stünde. Die bösartigste Nachfrage lautete „mit oder ohne Frau.“ Erholung fanden wir in einer netten Pizzeria. Ein ausführlicher Hock unter dem Dach des Hafenmeisters beendete einen anstrengenden Tag.

Teamwork.von Inge und Robert. Es gibt Palatschinken

Wieder starker Wind genau vor den Bug trieb uns am nächsten Tag nach Romanshorn. Bis zu sieben Knoten Speed nur mit der Fock sagt alles. Auch in diesem Hafen funktionierte die Liegeplatzeinteilung problemlos. Überhaupt ist zu sagen, dass die Schweizer Hafenmeister sich außerordentlich freundlich und kooperativ zeigten. Hier liefen wir zu erster lukullischer Form auf. Die Griller wurden angeworfen und bald dufteten die von unserem Präsidenten spendierten Würste auf den Tellern. Inge sorgte auf ihrer mitgeschleppten Platte – nicht zu fassen, was alles auf einer Hanse Platz hat – für köstliche Palatschinken. Im Hintergrund erglühte der Pfänder in selten gesehenem Abendrot wie die Dolomiten.

Beliebtes Segel-Ziel, der Grillplatz im Hafen im Romanshorn

Konsequent blies der Wind genau aus Kreuzlingen, unserem nächsten Ziel. Knapp davor frischte er wieder ganz verrückt auf. Trotzdem ließen wir uns nicht daran hindern, nach Konstanz zu marschieren und in einem Hafenlokal einzukehren. „Cafe Erhard“, das Schiff mit dem meisten Platz und dem besten Wein, sorgte dafür, nicht zu früh in der Koje zu verschwinden. Umso früher standen wir am Dienstag auf, um Wolfi Pschorr mit einem Geburtstagschor zu begrüßen.

Geburtstags-Gratulation an Wolfi Pschorr

Gesegelt wurde danach anfangs mit der Dieselfock. Ab Mainau reichte ein Lüftchen gerade, um uns nach Dingelsdorf zu schaukeln. Wolfi Pschorr hatte in einem ungarischen Gasthaus reserviert. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Sipplingen. Doch schon am Morgen blinkte die Starkwindwarnung, die bald auf Sturm erhöhte. Schnell  war man sich einig, wir bleiben da. Der Großteil fuhr mit dem Dampfer nach Überlingen, einige wanderten zur Burgschenke bei Wallhausen. Beim Vorbeispazieren am Strand des Campingplatzes glaubte man sich an die Adria versetzt, so rollten die „Meereswellen“ heran. In der Zwischenzeit wurde der Griller vorbereitet und geheizt. Bald waberten wieder verführerische Dämpfe, verdichtet von Röstiaromen aus Inges Bratpfanne. Ein langer Abend begann.

Italien? – Nein. Dingelsdorf
Sektempfang beim Hafenmeister von Unteruhldingen

Noch wussten wir nicht, dass Unteruhldingen den Abschluss unseres Törns bilden würde. Mit schwachem Wind erreichten wir am frühen Nachmittag das Ziel und machten uns später auf den Weg zur Besenwirtschaft Richtung Birnau. In der Zwischenzeit stellte sich die miese Wetterprognose für Samstag immer klarer heraus, sodass der einstimmige Beschluss fiel, wir fahren Freitag nach Hause und verzichten auf Friedrichshafen. Dass Boote mit größerem Tiefgang ohnehin schon da und dort aufsaßen, erleichterte die Entscheidung. Wie richtig sie war, erlebten wir im Heimathafen. Kaum war das letzte Zeugs aus den Schiffen ins Auto verfrachtet, prasselte der Regen herunter.

Trotzdem lautete der einhellige Tenor: Auf einen neuen Törn im nächsten Jahr!

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